Villa Dornröschen
Zentral wohnen in atemberaubender Atmosphäre

Villa Dornröschen Grebenstein

Einzelkulturdenkmal



Bahnhofstrasse 3

Längsdielenhaus, erbaut um 1665 . Rähmbau in regelmäßigem kräftigen Fachwerk. Mit Beschlagwerkornamentik verzierte Pfosten. Die rechte Hälfte des Obergeschosses im Fachwerk des 19. Jh erneuert.



Künstlerische Bedeutung des gut erhaltenen frühbarocken Fachwerkgefüges mit reicher Bauornamentik. Geschichtliche Bedeutung als Längsdielenhaus des 17. Jahrhundert. Städtebauliche Bedeutung als mittleres Gebäude einer Reihe stattlicher giebelständiger Längsdielenhäuser


Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland
Kulturdenkmal in Hessen, Kreis Kassel 1
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Brigitte Warlich-Schenk, Emmanuel Braun
Braunschweig/Wiesbaden 1988


Bahnhofstrasse 5

Längstdielenhaus, dat. 1704. Ständerbau mit straßenseitiger  Rahmfassade mit regelmäßiger Stützenstellung , Streben in den Brustungsgefachen, profiliertem Rähmüberstand, Eckständer mit gesschitztem Rundstab. Segmentbogiger Torrahmen erhalten mit Beschlagwerkornamentik und Rundstab sowie Inschriftbalken. Künstlerische Bedeutung des schmuckreichen barocken Fachwerkgefüges, geschichtlich als Längsdielenhaus in der Stadt. Städtebaulich als Teil einer giebelständigen Bautengruppe in zentraler Ortslage.


Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland
Kulturdenkmal in Hessen, Kreis Kassel 1
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Brigitte Warlich-Schenk, Emmanuel Braun
Braunschweig/Wiesbaden 1988



Steinhaus


Das frühmittelalterliche Steinhaus hinter dem Fachwerkhaus „Bahnhofstrasse 3“ dürfte ähnlich wie die Grebensteiner Burg (1266).               Ende des 13. Jahrhunderts erbaut worden sein. Es stand dicht neben 2 weiteren Steinhäusern gleicher Grösse, von denen nur noch Reste    der Gewölbekeller und Grundmauern gefunden wurden. Es diente damals sowohl Menschen wie Tieren als geschützte Unterkunft.

Unterhalb des Gewölbekellers konnte unter einer Bodenplatte fliessendes Wasser festgestellt werden. Ob es sich dabei um eine Quelle,   einen Bach oder Grundwasser handelt bedarf noch einer näheren Untersuchung. Mit dem Bau des ersten angrenzenden Fachwerkhauses (um 1500) und dem Nachfolgebau 1655 nach dem Brand in der Oberstadt im Dreissigjährigen Krieg änderte sich auch die Nutzung des Steinhauses. Es diente nur noch als Kornspeicher und später als Pferdestall. Der Gewölbekeller wurde als mittelalterlicher „Kühlschrank“ genutzt. Ein geheimer Tunnel soll westlich vom Steinhaus ( Terrasse hinter Bahnhofstrasse 3) bis zur Apotheke am Marktplatz geführt haben.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts war das Steinhaus Teil einer bäuerlichen Gesamtanlage, zu der die Bahnhofstrasse 3+5 sowie dahinterliegende Kuhställe (heute Parkplatz) und Scheune (heute Autohaus) gehörten mit Hühnerställen im Garten der Bahnhofstrasse 5.
Seit 1930 stand im 1. Stock eine Dreschmaschine (Schrot). Unten wurden Rüben eingelagert und ganz oben Würste aufgehängt. 1960 musste die Bauernfamilie, die über Generationen das Steinhaus genutzt hatte, aufgrund einer Landreform die Häuser in der Stadt zwangsweise verkaufen und auf dem Land neu beginnen. Kurz darauf wurden dann von den neuen Eigentümern die Reste des dicht (ca. 1 m) angrenzenden 2. Steinhauses und die Hühnerställe daneben zerstört. Auch der Kuhstall hinter dem Steinhaus wurde abgerissen (heute Parkplatz).

In der Folge wurde dann das durch Efeubewuchs undichte Dach des Steinhauses nicht mehr repariert und es entstanden erhebliche Schäden im Innenbereich. Das Steinhaus diente jetzt nur noch als teilweise überdachter Brennholzspeicher. Erst im Jahr 2018 haben wir dann für ein neues Dach gesorgt. Die Nischen, die zur Hälfte offen standen und zur Hälfte zugemauert waren, wurden alle mit Fenstern verschlossen und das gesamte Haus saniert. Der historische Unterzug konnte dabei erhalten werden.


Verfasser: Till Eisfeld, 2021